Flämische Regierung sperrt TikTok für Regierungsangestellte

Flämische Regierungsbeamte können nicht mehr über ihre Dienst-Smartphones oder -Computer auf die TikTok-Website oder -App zugreifen. Darüber hinaus wird TikTok über das IT-Netzwerk der flämischen Regierung blockiert. Flandern sagt, dass es dies aus Sicherheitsgründen tut.

Digital Flanders, verantwortlich für die digitale Infrastruktur der flämischen Regierung, sagt, dass es TikTok für alle Kunden der gemeinsamen IT-Dienste der flämischen Regierung sperrt. Die Regierungsbehörde rät Beamten, die kein von der Regierung betriebenes Gerät benutzen, die App ebenfalls zu entfernen, „um jegliches digitales Sicherheitsrisiko zu beseitigen“.

Die Regierungsbehörde folgt mit diesem Schritt dem Rat des Zentrums für Cybersicherheit Belgien, des Allgemeinen Nachrichtendienstes und der Staatssicherheit. Ihr Rat folgt wiederum der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament, die Ende letzten Monats die Nutzung von TikTok für Angestellte verboten haben.

Justizminister Vincent Van Quickenborne erklärt gegenüber De Tijd, dass „die Zeit der Naivität vorbei ist“ und dass Smartphones nicht nur Zugang zu vielen Informationen, „sondern auch zu vielen Desinformationen“ bieten. Darüber hinaus spricht der flämische Minister über den möglichen Missbrauch von Daten, einschließlich der Tatsache, dass chinesische Unternehmen verpflichtet sind, mit Regierungsanfragen zu kooperieren und dass die Daten von TikTok-Nutzern nicht gemäß den EU-Standards geschützt sind.

Die wallonische Regierung erwägt ebenfalls eine TikTok-Blockade, ebenso wie die niederländische Regierung. Amerikaner, die für das Repräsentantenhaus arbeiten, dürfen TikTok seit Dezember nicht mehr auf ihren Diensttelefonen nutzen. TikTok sagt, es wolle die europäische Gesetzgebung einhalten, indem es unter anderem den Zugang zu Nutzerdaten durch Mitarbeiter „noch stärker“ einschränkt, den Datenfluss außerhalb Europas minimiert und die Daten europäischer Nutzer lokal speichert. Am Mittwoch kündigte das Unternehmen neue Maßnahmen an, darunter zusätzliche Überwachung und Kontrollen durch ein externes europäisches Sicherheitsunternehmen und zwei zusätzliche Datenzentren. TikTok verfügt nun über ein Datenzentrum in Irland. Das Unternehmen plant, in diesem Land ein zweites Rechenzentrum zu errichten; ein drittes Rechenzentrum soll in Norwegen entstehen. Bis 2024 sollen alle europäischen TikTok-Nutzerdaten lokal gespeichert werden.