Saudi-Arabien investiert weiterhin stark in die Glücksspielindustrie, um seine Wirtschaft unabhängiger von den Ölverkäufen zu machen. In diesem Zusammenhang wurden nun Pläne bekannt gegeben, einen großen Spieleverlag aufzukaufen.
Konkret plant die Savvy Games Group, die zu einem saudi-arabischen Investitionsfonds gehört, Neuinvestitionen in Höhe von 36 Milliarden Euro in der Spieleindustrie. 13 Milliarden Euro sind für die Übernahme eines großen Spieleverlags vorgesehen, während weitere 18 Milliarden für den Erwerb neuer Positionen in anderen Spieleunternehmen verwendet werden sollen.
Ob sie bereits einen Übernahmekandidaten im Auge haben, ist nicht bekannt, aber mit 36 Milliarden Euro kann man natürlich schon etwas anfangen. Um Ihnen eine Vorstellung zu geben: Microsoft hat 7,5 Milliarden Dollar für Bethesda bezahlt, während es 70 Milliarden Dollar für Activision Blizzard zahlen wird. Saudi-Arabien könnte also ein halbes Activision-Blizzard kaufen.
Bereits im vergangenen Jahr hat sich Saudi-Arabien fest in Activision, EA und Take-Two eingekauft, und das war nicht das erste Mal, dass das Land die Spieleindustrie ins Visier genommen hat. Erst im Jahr 2020 gab es einen Aufschrei wegen einer Partnerschaft zwischen Saudi-Arabien und League of Legends, und vor kurzem wurden die Esports-Powerhouses ESL und FACEIT für 1,5 Milliarden Dollar vom PIF gekauft, einem Investmentfonds, der Saudi-Arabien auf eine Zukunft ohne Öl oder zumindest mit viel weniger Öl vorbereiten soll. Außerdem wurden Investitionen in Capcom, Nexon, die Embracer-Gruppe und Nintendo getätigt.
All diese Investitionen werden von Mohammed bin Salman (Foto oben im Artikel) geleitet, der angeblich direkt ein saudisches Mordkommando beauftragt hat, den saudischen Journalisten Jamal Ahmad Khashoggi zu töten. Allein aus diesem Grund sind all diese Investitionen Saudi-Arabiens in die Glücksspielindustrie ziemlich umstritten.