Krafton – der PUBG-Publisher – wird wegen sexueller Nötigung und unrechtmäßiger Kündigung verklagt

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Eine 31-jährige Frau hat eine Klage gegen Krafton eingereicht und behauptet, sie sei gefeuert worden, weil sie einen sexuellen Übergriff gemeldet habe. Der PUBG-Publisher Krafton Inc. wurde am 7. Dezember 2023 in Los Angeles von einer 31-jährigen, anonymen ehemaligen Mitarbeiterin verklagt, die behauptet, dass sie gefeuert wurde, kurz nachdem sie den Vorfall dem oberen Management des Unternehmens gemeldet hatte.

Triggerwarnung: Diese Geschichte enthält Anschuldigungen von Belästigung und Körperverletzung.

Die Mitarbeiterin behauptet, dass Kevin Kimball, der damalige Leiter der Strategie- und Geschäftsentwicklung von Krafton, sie auf einer Party, die der Callisto-Protocol-Entwickler Striking Distance im Anschluss an die Game Awards im Dezember 2022 veranstaltete, „bedrängt“ habe. Trotz ihrer zweijährigen Tätigkeit bei Krafton, wo sie der Klage zufolge „stets eine hervorragende Mitarbeiterin [war], die ausgezeichnete Bewertungen erhielt“, wurde sie laut ihrer eigenen Aussage am 15. Februar 2023 entlassen, zwei Monate nachdem sie den angeblichen Vorfall am 8. Dezember 2022 gemeldet hatte. In der Klage wird behauptet, Krafton habe ihre Beschwerden ignoriert und sei den Vorwürfen gegen Kimball nicht nachgegangen.

Seit Kündigung Arbeitslos

„Die Beklagten hatten das Recht, die Pflicht, die Fähigkeit und die Macht, die Klägerin (und alle anderen Frauen) vor sexueller Belästigung, sexuellen Übergriffen und alkoholbedingten Ausschweifungen zu schützen, doch es wurde nichts unternommen, um Kimballs sexuelle Übergriffe auf die Klägerin zu unterbinden“, heißt es in der Klage. Die Frau hat nicht nur behauptet, dass sie zusätzlich in finanzielle Not geraten ist, weil sie kein Einkommen mehr hat und arbeitslos ist, seit sie plötzlich gefeuert wurde, sondern sie sagt auch, dass sie „schwere emotionale Not“ erlebt hat, einschließlich „großer Angst, Schande, ständiger Besorgnis und Peinlichkeit“. Das ist nach so einem Vorfall nur verständlich und sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, bleibt nur zu hoffen, dass es nicht noch mehr Betroffene gibt.

Ein Vertreter von Krafton Inc. gab gegenüber Kotaku die folgende Erklärung ab:

„Wir behandeln alle Anschuldigungen über unangemessenes Verhalten am Arbeitsplatz mit größter Ernsthaftigkeit. Da es sich um eine laufende Rechtsangelegenheit handelt, können wir uns nicht zu den Einzelheiten des Falles äußern.“ Typisches PR-Statement, wobei man in diesem Fall seitens Krafton verständlicherweise nichts nach außen dringen lassen will, da sie erstmal intern ermitteln müssen, wer dafür verantwortlich ist, dass die Frau gefeuert wurde und dass die Anschuldigungen nicht weiter verfolgt wurden, oder, falls sie verfolgt wurden, welches Ergebnis sie hatten usw.

Afterparties und Firmen-Events als problematische Umgebung

Sexuelle Übergriffe und Belästigungen sind seit Jahren ein großes Thema in der Spieleindustrie, insbesondere bei von Unternehmen gesponserten Veranstaltungen und Afterparties nach Messen. Auf der letztjährigen Game Developers Conference berichteten beispielsweise mehrere Frauen über unerwünschte Annäherungsversuche, das Anstoßen mit Getränken und sexuelle Übergriffe. Die Organisatoren der Veranstaltung erklärten, dass sie solches Verhalten „aufs Schärfste verurteilen“ und versprachen, mit den örtlichen Behörden zusammenzuarbeiten, um für Sicherheit zu sorgen. Dennoch sind Kongresse nach wie vor eine Brutstätte für sexualisierten Missbrauch.

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