H3CZ und Scump verklagen Activision auf 680 Millionen

Die Klage von OpTic Gaming gegen Activision hat den Vertrag über die Streaming-Rechte der Call of Duty League unter die Lupe genommen, da er angeblich einen Rabatt für die Nutzung von Google Cloud-Diensten beinhaltete.

Der Präsident von OpTic Gaming, Hector „H3CZ“ Rodriguez, und die CoD-Legende Seth „Scump“ Abner haben eine Klage gegen Activision eingereicht, in der sie 680 Millionen Dollar Schadensersatz für das Halten eines „unrechtmäßigen Monopols“ über die Call of Duty League fordern.

CDL und YouTube

Zu den wichtigsten Punkten der Klage gehört, dass H3CZ behauptet, Activision habe ihn gezwungen, 92,5 % der OpTic-Anteile an Envy abzutreten, die CDL-Teams dazu gezwungen, neue Bedingungen zu unterschreiben, die sie vor Klagen gegen sie schützen, und H3CZ gezwungen, nachzuweisen, dass er über 3 Millionen Dollar Kapital für eine Kreditlinie von 10 Millionen Dollar verfügt. Die Beschwerden zielten auch auf die umstrittenen CDL-Streaming-Rechte ab, die von den Community-Mitgliedern bereits stark kritisiert wurden.

Wie Bloomberg Law zuerst berichtete, wird in der Klage behauptet, dass „Activision die exklusiven Übertragungsrechte an YouTube im Austausch für Preiszugeständnisse von Google in Bezug auf die Google-Cloud-Dienste, die Activision für seine Videospielplattformen nutzt, gewährt hat“.

Kontroverse wegen Streamingrechten

Während der CDL-Saison 2023 wurden die Spiele sowohl auf Twitch als auch auf YouTube übertragen und die Zuschauerzahlen der Liga stiegen. Beim Major 3 im März 2023 erreichte die Call of Duty-Liga mit 335.170 Zuschauern einen neuen Zuschauerrekord. Ein Großteil dieses Rekords wurde durch die CDL erreicht, die auf Twitch Watchpartys veranstaltete, die von Community-Mitgliedern wie Scump und The Flank organisiert wurden.

Laut Esports Charts erreichte CDL Major 1 im Januar 2024 nur eine Spitzenzuschauerzahl von 245.437, die ausschließlich auf YouTube gestreamt wurde. Die Beschwerdeführer argumentieren, dass es für die Liga finanziell besser gewesen wäre, von mehreren verschiedenen Plattformen aus zu senden.

Präzedenzfall für alle Publisher

„Es wäre für die Spieler und Teams finanziell vorteilhafter gewesen, wenn die CoD-Liga entweder über mehrere Netzwerke oder über den YouTube-Konkurrenten Twitch übertragen worden wäre“, heißt es in der Klage. Unter anderem Deshalb wollen H3CZ und Scump jetzt Kohle von Activision sehen, außerdem sind sie der Meinung, dass die CDL ein illegales Monopol über den Call of Duty Esport hält. Das stimmt zwar, aber es ist auch die Liga, die vom Publisher selbst organisiert wird und der Publisher kann theoretisch mit seinem Produkt machen, was er will. Die beiden könnten Activision auch nicht davon abhalten Call of Duty einfach zu beerdigen und alle Server runterzufahren, falls sie das machen wollen würden, es ist ihr Eigentum.

FALLS der Fall aber für H3CZ und Scump ausgeht, würde das einen krassen Umschwung in der Esports Branche bedeuten, denn auch Publisher wie RIOT erlauben weitestgehend exklusiv nur ihre eigenen Turniere. Wenn das Recht anders gesprochen wird, heißt das, dass theoretisch auch die ESL wieder League of Legends Turniere ausrichten dürfte, was sie lange Zeit nicht durften, da RIOT etwas dagegen hat, dass ihr eigener Esport-Ciruit davon beeinflusst wird.

Alle Augen werden an diesem Wochenende auf die Spiele der Call of Duty League gerichtet sein, da die Major 2-Qualifikationsspiele beginnen.