Sennheiser Momentum True Wireless 3 – Test

Die bisherigen Noise-Cancelling-Ohrstöpsel von Sennheiser haben es geschafft, sich einen Platz an der Spitze zu sichern. Der Momentum True Wireless 2 könnte locker mit Konkurrenten wie den Apple Airpods Pro, dem Bose QuietComfort und dem Sony WF-1000XM4 mithalten.

Mit dieser dritten Version des Momentum True Wireless will Sennheiser noch ein paar Verbesserungen umsetzen – und das zu einem etwas günstigeren Preis. Die gute Nachricht ist, dass die True Wireless 3 die vorherigen in fast jeder Hinsicht übertroffen haben. Das macht sie zu einem der besten High-End-Ohrstöpsel auf dem Markt. Die schlechte Nachricht ist, dass es einige Kinderkrankheiten gibt.

Vorwarnung

Lassen Sie mich gleich mit einer Warnung beginnen. Der erste Satz Ohrstöpsel, den ich zur Überprüfung erhalten habe, war defekt. Beide Ohrhörer gingen auf Befehl nicht in den Kopplungsmodus, und selbst als ich schließlich versehentlich beide Ohrhörer für ein paar Minuten gleichzeitig verbunden hatte, gab der rechte Ohrhörer keinen Ton von sich. Das zweite mir zugesandte Paar funktionierte sofort. Vermutlich ein Produktionsfehler, gab Sennheiser an.

Leider ist meine Erfahrung nicht einzigartig. Nachdem die Ohrhörer nun einige Wochen auf dem Markt sind, muss man nicht lange nach vergleichbaren Kundenerfahrungen suchen. Einige Ohrhörer lassen sich schlecht, zeitweise oder überhaupt nicht koppeln. Andere springen aus heiterem Himmel aus der Mode oder sind in ihren Equalizer-Einstellungen inkonsistent. In einer Stellungnahme von Sennheiser signalisieren sie, sich der Probleme bewusst zu sein.

Jedenfalls will man die Verbindungsprobleme nach Möglichkeit durch Firmware-Updates lösen. In meinem Fall hätte das nicht geholfen: Wenn sich die Ohrhörer überhaupt nicht verbinden, können Sie sie auch nicht aktualisieren. Vielleicht haben andere damit mehr Glück. Wenn Sie in diesen ersten Monaten die Anschaffung der Ohrstöpsel in Betracht ziehen, bereiten Sie sich auf eventuelle Kinderkrankheiten vor.

Sobald es funktioniert

Wenn die Kopfhörer funktionieren, funktionieren sie gut. Die hervorragende Leistung des True Wireless 2 hat nicht nachgelassen. Der Sound ist immer noch glasklar. Auch bei Musik mit geringerer Bitrate, etwa über Spotify, lassen sich einzelne Instrumente problemlos unterscheiden. Bass ist hier immer noch am wenigsten vertreten, aber meine Lieblings-Funk-Basslinien sind immer noch gut vertreten. Wenn Sie wirklich einen Schlag spüren möchten, gibt es immer den neuen Bass-Booster. Es wird Sie nicht umhauen, aber es wird einen spürbaren Unterschied machen.

Der Bass-Booster ist nicht das einzige, was Sie verwenden können, um Ihr Hörerlebnis zu beeinflussen. Mit der Smart Control App können Sie persönliche Hörprofile einstellen. Es bietet sogar ein Tool, mit dem Sie basierend auf Ihrer Lieblingsmusik ein Profil für Sie erstellen können. Aus unklaren Gründen müssen Sie sich bei Sennheiser registrieren. Ich persönlich musste mit meiner recht breiten Vorliebe für Funk, Post-Punk, Jazz und Hip Hop nicht viel an den Voreinstellungen ändern.

Auch die aktive Geräuschdämmung funktioniert so gut, wie man es von Ohrstöpseln erwarten kann. Die neuen Wingtips, von denen drei im Lieferumfang enthalten sind, machen es umso einfacher, eine gute Verbindung in Ihren Ohren herzustellen. Bei normalem Gebrauch ist es lautlos. Ich konnte damit in absoluter Stille Bahn fahren und auch zu Hause, wenn die Katze klagt, dass sie ihrer Erfahrung nach nie gefüttert wurde, bleibt sie vollkommen gelassen.

Radfahren bleibt ein Problem

Hier gibt es eine Einschränkung, die ich als Niederländer erwähnen muss. Radfahren ist mit diesen Kopfhörern unmöglich. Natürlich möchten Sie nicht mit eingeschalteter aktiver Geräuschunterdrückung radeln. Erstens ist es unsicher. Zweitens übertönt der ANC bei etwas Wind Ihre Musik. Aber selbst im „Transparenzmodus“, in dem ANC effektiv ausgeschaltet ist, hört man die Musik kaum – selbst bei perfekter Verbindung in den Ohren.

Das erste Firmware-Update fügte einen Anti-Wind-Modus hinzu. Das funktioniert hervorragend, wenn Sie in einer Brise still stehen. Auf dem Fahrrad verbessert es zwar das Erlebnis, aber Sie sind immer noch unsicher. Im Gegensatz zum Vorgänger können Sie mit dem MTW3 jedoch einen einzelnen Ohrhörer verwenden. Sie sind also nicht unbedingt an die Verwendung von zwei Ohren gebunden. Es ist immer noch nicht ideal, aber es ist zumindest etwas.

Auch in puncto Design sind die Ohrhörer meiner Meinung nach ein Upgrade gegenüber ihren Vorgängern. Das komplett schwarze, weiße oder graue Kunststoffdesign erinnert eher an den CX als der silberfarbene Kreis an den MTW2. In diesem Sinne könnte es etwas billiger aussehen. Allerdings fällt es deutlich weniger auf. Und obwohl es diesmal keinen klar gekennzeichneten Bereich für Touch-Bedienelemente gibt, können sie genau und intuitiv gesteuert werden.

Das Ladecase sieht fast identisch mit dem des MTW2 aus. Es wurde etwas kleiner gemacht (insbesondere in der Breite), und Sie können jetzt kabellos damit aufladen. Glücklicherweise geht diese Größe nicht zu Lasten der Akkulaufzeit. Mit sieben Stunden Dauerhören und 28 Stunden mit Aufladen im Case ist es sogar etwas geräumiger geworden.