HARDWARE REVIEW | PlayStation VR2

Virtual Reality ist nun schon seit einigen Jahren Teil der Spielewelt, wird aber immer noch mit ein wenig Mitleid betrachtet. Selbst bei der Ankündigung von PlayStation VR2 war die Haltung unter den Spielern eher erwartungsvoll, aber nach unseren ersten Stunden mit dem Gerät können wir sagen, dass es dafür keinen Grund mehr gibt. Die PS VR2 ist wirklich ein großer Schritt nach vorn in Sachen VR, insbesondere für Konsolen.

Wir werden diesen Artikel mit der Feststellung einleiten, dass wir nicht gerade die größten Hardware-Kenner sind. Hier und da werden einige technische Fakten fallen gelassen, aber im Allgemeinen werden wir über die Erfahrungen sprechen, die wir selbst mit der PS VR2 gemacht haben, ohne zu sehr auf die technischen Aspekte einzugehen.

Das Unboxing

Schon beim ersten Öffnen der Verpackung der PS VR2 fällt auf, dass sich PlayStation bei seinem VR-Headset nicht für einen komplett neuen Look entschieden hat. Stellt man diesen Nachfolger der allerersten PS VR gegenüber, sieht man sofort die notwendigen Ähnlichkeiten. Sie sind wirklich „Brüder“. Aber da hört der Vergleich auch schon auf.

So verfügt die PS VR2 über vier Kameras an der Vorderseite des Headsets, die alles verfolgen, einen neuartigen Controller und die Bilder werden mit bis zu 120 Hz und einer Auflösung von 2000 x 2040 pro Auge angezeigt. Im Inneren befinden sich außerdem Kameras, die Ihre Augenbewegungen verfolgen.

Das Headset

Eine Neuerung, die vielleicht nicht so auffällig ist, aber die Benutzerfreundlichkeit der PS VR2 deutlich erhöht, ist die Art und Weise, wie das Headset an die PS5 angeschlossen wird. Vorbei sind die Zeiten, in denen ein spezieller Adapter und eine Vielzahl von Anschlüssen benötigt wurden. Jetzt steckst du das Kabel einfach in den USB-C-Anschluss an der Vorderseite deiner PS5 und los geht's. Ja, die PS VR2 ist vielleicht nicht kabellos, aber die Einrichtung ist so kinderleicht, dass das nicht wirklich ein Problem ist. Außerdem kann sie so die gesamte Verarbeitungsleistung der PS5 nutzen.

Selbst wenn man das Headset zum ersten Mal benutzen möchte, geht die Einrichtung sehr leicht von der Hand. Die ersten Schritte werden erklärt, bevor man sich das Headset auf den Kopf setzt, und sobald man in die virtuelle Welt eintritt, ist alles sehr klar. Dabei hilft natürlich auch die Tatsache, dass die PS VR2 eine durchsichtige Technologie verwendet, mit der man zum Beispiel die Controller ganz einfach finden und anschließen kann.

Die Anpassung des Spielbereichs erfolgt durch einfaches Umsehen, wobei das Headset alles registriert, was im Weg ist, und auch das funktioniert sehr gut. Stühle, Tische, Wände, der kleine Bruder, der im Weg steht … Es wird alles registriert. Wenn Sie noch eine kleine Anpassung wünschen, können Sie den Spielbereich ganz einfach vergrößern oder verkleinern. Wenn Sie gerne im Sitzen spielen, wird automatisch ein temporärer Spielbereich erstellt, je nachdem, wo Sie gerade sitzen.

Das Headset sitzt übrigens sehr gut auf dem Kopf und kann sogar problemlos mit einer Brille getragen werden. Bei der PS VR hatte man früher auch das Problem, dass die Linsen beschlagen sind, aber das haben wir bei der PS VR2 bisher nicht erlebt. Das Headset ist auch leicht genug, um es eine Zeit lang zu tragen.

Die Controller

Wir haben die Controller schon ein paar Mal erwähnt, und sie sind vielleicht der größte Schritt nach vorne für die PS VR2. Vorbei mit dem klapprigen Move-Controller, denn von nun an arbeiten wir mit dem PS VR2 Sense-Controller.

Bei den ersten Spielsitzungen muss man sich erst einmal daran gewöhnen, wie man die Dinge genau hält und wo sich alle Tasten befinden – es ist immer noch gewöhnungsbedürftig, das Viereck und das Dreieck an der linken Hand zu finden -, aber wenn man erst einmal den Dreh raus hat, sind die Controller eine wahre Freude.

Es ist zum Beispiel sehr cool, wie die Controller erkennen können, ob deine Finger die Controller tatsächlich berühren oder nicht. Auch das zusätzliche haptische Feedback und die ähnlichen Auslöser wie beim DualSense erhöhen den Realismus noch ein bisschen mehr. Das Headset selbst verfügt übrigens auch über eine Vibrationsfunktion.

Die Controller haben eine Akkulaufzeit von vier bis fünf Stunden. Das ist zwar nicht sehr lang, aber für VR-Gaming-Sessions mehr als ausreichend. Beim Spielen in VR ist man immer noch in kurzen Stößen unterwegs und nicht stundenlang am Stück.

Sobald man im Spiel ist, merkt man, wie scharf das Bild der PS VR2 ist. Natürlich erreicht es immer noch nicht die Qualität normaler Spiele, aber wir kommen dem wieder einen großen Schritt näher. Besonders bei Spielen wie Horizon: Call of the Mountain und Resident Evil Village ist das, was auf deine Augen projiziert wird, geradezu beeindruckend.

Auch das größere Sichtfeld, das jetzt 110 Grad beträgt, macht einen großen Unterschied. In deinem peripheren Blickfeld kannst du zwar immer noch etwas schwarzen Raum erkennen, aber er ist viel weniger auffällig als bei der ersten PS VR. Als Spieler wird man so noch mehr in das Geschehen hineingezogen.

Das hilft auch bei der Augenverfolgung, die mehrere Funktionen erfüllt. In einigen Spielen hilft es beim Gameplay – zum Beispiel ist es viel einfacher, in Horizon: Call of the Mountain auf ein Ziel zu schießen, wenn man es mit den Augen genau beobachtet – oder als Navigationshilfe in Menüs (es ist wirklich ein Segen, wenn man etwas nur ansehen und dann anklicken kann). Auch Horrorspiele können Eye-Tracking nutzen, um zu erkennen, wann Sie blinzeln oder die Augen geschlossen halten, und Ihnen dann einen Schreck einjagen, wenn Sie sie öffnen.

Die PS VR2 nutzt Eye-Tracking aber auch, um die Detailgenauigkeit von Spielen an den Stellen zu verbessern, auf die Sie schauen. Wenn Sie z. B. einen Gegner oben rechts betrachten, wird das Bild dort besonders scharf dargestellt, während an anderen Stellen weniger Details zu sehen sind. Dadurch soll die Leistung der PS5 maximiert werden.

Auf jeden Fall kann man sagen, dass die PS VR2 in Bezug auf die Grafik zum Besten gehört, was wir bisher im Bereich der virtuellen Realität gesehen haben. Zugegeben, der Preis für das Headset ist hoch, aber im Moment können wir nur sagen, dass dieser Preis nicht völlig überzogen ist. Die bessere Grafik in Verbindung mit dem größeren Sichtfeld sorgt übrigens auch für weniger Übelkeit, obwohl wir immer noch nicht empfehlen, sehr lange mit dem Headset zu spielen.