Gaming-PC, Streaming-Equipment & Co.: Wie teuer ist das Set-up für einen eSportler?

Eine Karriere als eSportler ist heute nicht mehr unrealistisch, denn der virtuelle Sport hat enorme Umsätze zu verzeichnen. Wenn du ein herausragendes Talent in einem der klassischen eSports-Games bist und bereit bist, hart zu arbeiten, könntest du Erfolg in diesem Bereich haben.

Am Anfang stehen allerdings Investitionen, denn ein passendes Set-up ist unverzichtbar. Was es unbedingt braucht und welche Sparmöglichkeiten du hast, haben wir für dich zusammengefasst.

So teuer wie nötig, so günstig wie möglich – eSport-Equipment ist nicht immer billig

Deine Computerhardware ist das Arbeitsmaterial deiner Zukunft als eSportler. Kaufe also nicht zwingend billig, nur weil du Geld sparen möchtest. Netzteile und Co. als Retourenware oder gebraucht sind ein großes Risiko, denn Defekte lassen sich nicht immer ausschließen. Ist dein Budget begrenzt, achte darauf, die bestmögliche Ware (Markenprodukte) zum günstigsten Preis zu bekommen.

Dafür stehen dir mehrere Optionen zur Verfügung. Generell kannst du immer warten, bis ein bestimmtes Produkt mit Rabatt erhältlich ist. Rund um Verkaufstage wie Black Friday sind deine Chancen dafür besonders gut. Du hast aber auch die Möglichkeit, Gutscheinportale wie Mein Deal zu nutzen und hier Ausschau zu halten, ob es Rabatte oder Gutscheine für Hardware-Shops gibt.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass du dir vor jedem Kauf Gedanken machst, welche Ansprüche erfüllt werden müssen. Dann erst lohnt es sich, nach potenziellen Bauteilen für dein Gaming-Equipment zu suchen. Das A und O vor dem Kauf ist schließlich der Preisvergleich. Du musst nicht zwingend alles bei einem Shop kaufen. Manchmal sind es unbekanntere Läden, bei denen du einen Preisnachlass erhältst, der deine Gesamtausgaben senken kann.

Tipp: Beziehe auch Offline-Shops in deine Suche mit ein. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass du bei den großen Ketten günstiger kaufst als im Netz, manchmal hat aber der Computerladen vor Ort ein tolles Angebot. Dein Motto sollte immer lauten: Beste Qualität zum günstigsten Preis!

Ganz nebenbei braucht es aber auch ein gewisses Grundtalent, denn ohne harte Arbeit nutzt dir die beste Peripherie nichts. Schau dir im nachfolgenden Video an, wie das reale Leben eines eSportlers wirklich verläuft.

Der Gaming-PC: Das Herzstück deiner eSports-Karriere

Um als eSportler Erfolg zu haben, brauchst du die passende Ausrüstung. Bei Games wie Counter Strike, Rainbow Six Siege und vielen anderen Multiplayer-Titeln kommt es maßgeblich auf die Reaktionszeit an. Die liegt einerseits an dir selbst, andererseits aber auch an deiner Ausrüstung.

Die meisten eSportler setzen auf einen selbst zusammengestellten Rechner, um die bestmögliche Performance zu erzielen. Das klingt zwar teurer, ist es in der Praxis aber nicht. Kaufst du Einzelteile, kannst du bei jedem Bauteil einen Preisvergleich durchführen und so viel Geld sparen.

Hier eine Übersicht, was du für deinen Computer brauchst:

• Der Prozessor: Er ist das schlagende Herz oder auch der Motor deines eSports-PCs. Ein leistungsstarker Mehrkernprozessor der neuesten Generation (Intel Core i9 und höher oder AMD Ryzen) hilft dir dabei, im Spiel immer bestmögliche Leistungen zu zeigen.
• Die Grafikkarte: Für ein ruckelfreies und flüssiges Bild ist deine Grafikkarte verantwortlich. Je höher die FPS (Frames per Second), desto besser ist dein Spielerlebnis. Gerade bei actionreichen Games ist eine flüssige Darstellung (120 FPS) überlegen.
• Der Arbeitsspeicher: Der minimale Anspruch liegt bei 8 Gigabyte, du solltest aber von Anfang an höher planen. Die neuesten Triple-A-Titel erfordern schon 12 GB, besser sind aber 16 GB, damit du nicht in Kürze wieder aufrüsten musst.
• Das Mainboard: Es ist weniger für die Schnelligkeit verantwortlich als vielmehr für die Stabilität deines Systems. Am Mainboard befinden sich die Anschlüsse für alle weiteren Bauteile und daher ist Qualität hier entscheidend. Achte darauf, dass das Mainboard mit den anderen Elementen kompatibel ist, sodass du keine Performance-Einbußen hinnehmen musst.
• Das Netzteil: Um Energie in den PC zu bringen, brauchst du ein hochwertiges Netzteil. Ganz besonders bei dieser Komponente ist wichtig, dass du dich nicht von Billigware oder Dumpingpreisen verführen lässt. Hat dein Netzteil einen Defekt, kann es im schlimmsten Fall deinen kompletten PC ruinieren.

Einige eSportler zocken ausschließlich auf der Konsole und können den Kauf eines auf sie zugeschnittenen Systems überspringen. Dauerhaft profitierst du aber von einem Gaming-PC, denn deine Möglichkeiten damit sind deutlich größer. Das immer beliebter werdende Smartphone als Abspielgerät für Games und auch die Konsole sind für Hobby-Gaming sehr gut geeignet. Möchtest du jedoch eine Karriere als eSportler anstreben, bist du mit einem Gaming-PC fast immer besser bedient.

Die Kosten für einen Gaming-PC als eSportler – wie viel Geld wird fällig?

Die Kostenfrage lässt sich nicht pauschal beantworten, da es auf die Ausstattung ankommt. Bei Fertig-PCs wird die Preisklasse in aller Regel am Prozessor ermittelt, doch auch die Grafikkarte spielt eine Rolle. Die beiden Komponenten sorgen für den höchsten Preis, Netzteile, Arbeitsspeicher und Mainbords sind erstaunlich günstig.

Als Anhaltspunkt für die kompletten Kosten kannst du die nachfolgenden Preise nutzen:

• Prozessor Intel Core i3/AMD Ryzen 5 (4500) – Gesamtkosten zwischen 650 und 750 €
• Prozessor Intel Core i5/AMD Ryzen 5 (5600 oder 7600 X) – Gesamtkosten zwischen 750 und 1.250 €
• Prozessor Intel Core i7/AMD Ryzen 7 (5800 oder 7700 X) – Gesamtkosten zwischen 1.250 und 1.500 €
• Prozessor Intel Core i9 (für eSports empfohlen) oder AMD Ryzen 9 (5900 oder 7900 X) – Gesamtkosten höher als 1.500 €

Du siehst selbst, dass ein Gaming-PC mit hochwertigem Prozessor im Preissegment ab 1.500 Euro zu haben ist. Durch entsprechende Sparmaßnahmen (Preisvergleiche, Dealportale nutzen, Sonderangebote mitnehmen) hast du die Möglichkeit, die Gesamtsumme etwas zu reduzieren. Hinzu kommen nun die Kosten für die Grafikkarte.

Hast du einen Fertig-Computer gekauft, ist oft schon eine Grafikkarte bzw. ein Grafikchip enthalten. Die meisten Gamer setzen allerdings auf ein High-End-Modell, um auch Top-Klasse Spiele in bester Qualität zocken zu können. Entscheidest du dich für eine Grafikkarte der neuesten Baureihen (GeForce RTX 4090 oder AMD 7900 XT), ist mit Kosten von 2.000 € und mehr für das komplette Setup zu rechnen.

Peripherie für deinen eSports-PC – so wirst du zum echten Profi

Das Interesse an eSports wächst und wenn du mit den ganz Großen mithalten möchtest, braucht es neben dem PC die passende Peripherie. Esports heißt nicht, dass du nur von Zuhause aus zockst. Die größten Profis treten auf globalen Events gegeneinander an und spielen um Preisgelder in Millionenhöhe. Selbst wenn du nun also noch weiteres Geld für deine Peripherie ausgeben musst, ist es in deine Karriere gut investiert.

Die Gaming-Maus

Die richtige Ausstattung beginnt mit deiner Gaming-Maus, denn sie trägt massiv zum exakten und präzisen Gameplay bei. Achte darauf, dass deine Maus leichtgängig ist und zu deiner Hand passt. Du solltest während des Spiels problemlos mit den Seitentasten interagieren können und jederzeit die Möglichkeit haben, die Einstellungen zu verändern. In Sachen Wichtigkeit ist die Gaming-Maus bei der Peripherie auf dem ersten Platz zu finden.

Das Mauspad

Deine Gaming-Maus allein reicht noch nicht aus, um deine Performance zu unterstützen. Das maximale Potenzial schöpfst du erst dann aus, wenn das richtige Mauspad die Steuerung erleichtert. Achte darauf, dass die Unterseite aus rutschfesten Materialien gefertigt ist, sodass du beim Spiel nicht verrutschst. Für Transporte ist es sinnvoll, ein rollbares Mauspad zu wählen. Als eSportler spielst du nicht immer nur Zuhause, sondern so manches Mal auch auf Turnieren.

Die Gaming-Tastatur

Zockst du im Profibereich, reicht die einfache Büro-Tastatur nicht aus. Du brauchst ein ergonomisches Modell, das dir mit Anti-Ghosting-Funktionen und Makrotasten die volle Leistungsbandbreite beschert. Denke an die Beleuchtung, da du (je nach Uhrzeit) während des Games mit Blendeffekten rechnen musst oder in dunklen Hallen spielst. Durch LED-Installationen triffst du immer die richtigen Tasten.

Streaming für eSportler – so überträgst du deine Games in Netz

Als eSportler hast du Fans, die dir beim Zocken, aber auch beim Training gern zuschauen möchten. Über die Plattform Twitch kannst du deine Zuschauer jederzeit einladen dabei zu sein, vorausgesetzt du hast das passende Equipment. Was du zum Streamen brauchst und mit welchen Kosten du rechnen musst, siehst du jetzt! An erster Stelle steht eine passende Software, in den meisten Fällen OBS. Hierfür zahlst du nichts, denn das Programm wird dir vom Entwickler kostenlos zur Verfügung gestellt.

Um mit deinem Team zu kommunizieren und deine Zuschauer zu unterhalten, brauchst du nun noch ein Mikrofon und Kopfhörer. Theoretisch tut es auch ein Headset, die Klangqualität ist bei einem Standmikro aber oft besser. Im günstigen Segment sind USB-Mics schon für 40 € erhältlich. Nimmst du die teure Variante, zahlst du ab 350 € aufwärts.

Tipp: Mit einem Audio-Mixer kannst du für noch bessere Klangqualität sorgen. Hier kommen weitere Kosten von 150 bis 500 € auf dich zu.

Last, but not least, darf natürlich auch die Kamera nicht fehlen. Deine Zuschauer möchten dich sehen und das in guter Qualität. Einstiegs-Webcams bekommst du für weniger als 50 €, entsprechend gering ist aber auch die Qualität. Im hohen Preissegment erhältst du Modelle um die 800 €, was eindeutig zu viel ist. Für eine solide Übertragung mit verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten solltest du mit Kosten zwischen 100 und 250 € rechnen. Damit bist du ausrüstungstechnisch auf ganz hohem Niveau!

Fazit: Kosten für die Erstausrüstung im eSports sind nicht günstig, lohnen sich aber

Du siehst selbst, dass die Kosten für eSports am Anfang kein Schnäppchen sind. Die Hardware und das gute Set-up ist entscheidend, damit du mit der Konkurrenz mithalten kannst. Nutze Sparmöglichkeiten, die sich dir bieten und überfordere dein Budget nicht. Wenn du nicht alle Kosten in einem Monat aufbringen kannst, kaufe dir die Komponenten einzeln und immer dann, wenn sie am günstigsten sind!