Review: Never Alone (Arctic Collection) – Lohnt sich wirklich

Normalerweise beginne ich meine Rezensionen etwas geheimnisvoll, so dass Sie, der Leser, noch nicht wissen, was ich von einem Spiel halte. Heute werde ich eine Ausnahme machen. Was für ein unglaublich schönes Indie-Spiel das ist. Auch nach sieben Jahren steht er heutigen Titeln in nichts nach. Never Alone: Arctic Collection erzählt die Geschichte von Nuna und ihrer Beziehung zu einem Fuchs.

Sie müssen den Sturm aufhalten, der ihr Dorf bedroht. Die Geschichte ist ein Teil des kulturellen Erbes des alaskischen Volkes. Der Entwickler hat sich daher entschieden, diese Menschen in kurzen Filmen zu Wort kommen zu lassen. Viele davon kann man während des Spiels erhalten. Ich denke, es ist eine sehr coole Ergänzung, bei der man auch etwas über die Menschen in Alaska erfährt. Und ja, es gibt auch die Möglichkeit, diese Filme vorzuspulen oder sie zu einem späteren Zeitpunkt anzusehen. Hierfür wurde ein eigenes Menü eingerichtet.

Atmosphäre entführt Sie

Es wurde alles unternommen, um den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Die Umgebungen sehen geheimnisvoll aus, es gibt geisterhafte Kreaturen, die helfen, und der Soundtrack rundet das Ganze ab. Die getroffenen Entscheidungen stehen einem großen Triple-A-Titel wirklich in nichts nach. Alles hängt wirklich gut zusammen. Es ist nicht schwer, aber herausfordernd genug, um es bis zum Ende durchzuspielen. Ein Ende, das übrigens nicht lange auf sich warten lässt, denn nach zwei Nachmittagen hatte ich das Spiel weitgehend beendet.

Alles dreht sich um die Geschichte. Das Gameplay macht Spaß, vor allem wegen der Interaktion zwischen dem Fuchs und dem Mädchen. Manchmal ist es ein ziemliches Rätsel. Das Mädchen muss einen Hebel ziehen, damit der Fuchs weiterziehen kann und so weiter. In dieser Hinsicht ist es ein bisschen wie Unravel. Aber abgesehen von den Rätseln ist es auch ein Sidescroller, so dass es viel Abwechslung im Gameplay gibt. Leider müssen Indie-Spiele aufgrund ihres Budgets immer eine Auswahl treffen. Never Alone: Arctic Collection ist da keine Ausnahme.

Was läuft also schief?

Manchmal ist es wirklich schade, dass ein Indie-Spiel nur begrenzte Ressourcen hat. Ein kleines Studio kann einfach nicht alle Elemente eines Spiels richtig hinbekommen. Das macht Sinn, aber Spiele wie Never Alone: Arctic Collection sind einfach nicht das Richtige. Leider gibt es Probleme mit der Steuerung und Bugs während des Spielens.

Das Problem ist eigentlich gar nicht so groß. Ich bin an Spiele aus der Nintendo 64-Ära gewöhnt. Aber es gibt Zeiten, in denen das Spiel einfach einfriert. Wenn ein Sprung schief geht oder du etwas versuchst, was du nicht schaffst, bleibst du stecken. Aufgrund der automatischen Speicherung klappt es am Ende immer, aber eine solche Situation kommt recht häufig vor. Außerdem funktioniert die Steuerung nicht immer. Es fühlt sich an, als gäbe es eine Verzögerung zwischen dem Drücken einer Taste und den Aktionen, die Nuna oder der Fuchs ausführen müssen. Ich bin an diese Art von Fehlern gewöhnt, aber das ist nicht akzeptabel. Die Anforderungen an Spiele werden immer höher, und Fehler wie diese werden hart bestraft. Das mindert auch den Spielspaß und schmälert das unglaublich schöne Erlebnis.

Never Alone muss gespielt werden

Trotz einiger Mängel bin ich der Meinung, dass Sie als (Indie-)Gamer Never Alone: Arctic Collection ausprobiert haben sollten. Die originelle Art, eine Geschichte zu erzählen, macht sie lohnenswert. Dies wird durch ein atmosphärisches Gameplay und einen wunderschön unterstützten Soundtrack noch verstärkt. Für 15 Euro kann man doch über die Bugs und die recht kurze Spieldauer hinwegsehen, oder?