Wenn Loyalität sich auszahlt: Battle Passes, Login-Boni und Kundenbindung

Wer ein heute Online Game – besonders bei mobilen Spielen, wie Wild Rift, CoD Mobile usw. – startet, muss erst mal ein paar Minuten opfern, um Daily Login-Boni, Game Pass-Belohnungen und sonstige Events einzusammeln. Der Startbildschirm bei diesen Spielen verwandelt sich immer mehr zu einer Flut an roten Punkten, die sagen: „Mich hast du noch nicht eingesammelt“. Was für viele Gamer nervig und eine schlechte Entwicklung ist, bewegt andere dazu, am Spiel dranzubleiben. Und das ist wichtig. Bis Ende 2025 wird der globale Gaming-Markt voraussichtlich 226 Milliarden Dollar erreichen. Wer ein Stück von diesem gigantischen Kuchen abbekommen will, muss sich um Spielerbindung kümmern – und da sind diese Programme der effizienteste Weg.

Vom Sammelwahn zur strategischen Kundenbindung

Früher waren es die Achievements. Jeder kennt einen Freund, der ein Spiel erst aus der Hand legen kann, wenn er die Platin-Trophäe freigeschaltet hat. Das befriedigende Gefühl, wenn neben den Achievements ein kleines „100%“ Zeichen steht, hat schon immer Menschen inspiriert, am Spiel dranzubleiben. Aber das bezieht sich hauptsächlich auf eine Zeit, in der Single Player Games die Industrie dominierten. Mit diesen Spielen lässt sich in den meisten Fällen für Entwickler nur genau einmal Geld verdienen – beim ersten Kauf.

Heutzutage kommt in fast allen Bereichen der größte Umsatz aus Battle Passes und anderen Mikrotransaktionen. Für Entwickler sind solche Modelle interessant, weil sie ein dauerhaftes Einkommen ermöglichen. Das große Problem ist nur, dass die Playerbase tatsächlich am Spiel dran bleiben muss. In Asien kämpfen beispielsweise 57% aller Unternehmen in der Gaming-Branche mit stagnierender Kundenbindung. Gerade in Online Games gibt es selten ein Gefühl der Progression, abseits von Ranking Listen. Und selbst das hier ist für viele Spieler ab einem bestimmten selbst gesetzten Ziel, wie „Gold in League of Legends“ vorbei und dann wird erst zur nächsten Season wieder gespielt.

Die Antwort? Es gilt einen Weg zu finden, den Spielern eine Art von künstlicher Progression über lange Zeit zu simulieren und somit Anreize zu setzen, weiterzuspielen. Battlepasses wie in Fortnite oder Valorant generieren also nicht nur konstante Einnahmen, sondern schaffen auch Anreize, über lange Zeit dem Spiel treu zu bleiben.

Transparenz als Fundament jeder Belohnung

Wichtig ist bei solchen Modellen, dass sich das jeweilige System fair anfühlt. Die besagten Spiele, die einen beim Starten des Spiels mit tausenden Pop-Ups mit jeweils winzigen Belohnungen bombardieren, schrecken eher ab, als dass sie Spieler wirklich motivieren. Außerdem müssen Anreize geschaffen werden, die Battle Passes, die die Publisher und Studios tatsächlich finanzieren, überhaupt zu kaufen. Spiele wie League of Legends und der mobile Ableger League of Legends: Wild Rift setzen hier auf Einzahlungsboni. Wer sich direkt dafür entscheidet, Wild Cores für die nächsten 2 oder 3 Battle Passes zu kaufen, bekommt einen besseren Deal, als wenn er sich jede Season neu überlegt, das zu tun. Dadurch werden sie mehr ans Spiel gebunden, denn schließlich liegen noch ungenutzte Währungen im Account.

Dieses System ist nicht neu. Besonders im iGaming sind Willkommensboni und andere Loyalty-Programme schon immer der größte Faktor im Konkurrenzkampf gewesen. Manche Anbieter bieten teilweise eine bis zu 200% Aufwertung als Willkommensbonus – eine Verdreifachung des Startguthabens, ohne komplizierte Bedingungen oder zeitliche Fallen. Was auf den ersten Blick großzügig wirkt, ist vor allem eines: psychologisch durchdacht und kommunikativ ehrlich. Der Nutzer weiß sofort, was ihn erwartet.

Die dunkle Seite: Dark Patterns und Verlustaversion

Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Viele Loyalty-Systeme setzen bewusst auf manipulative Mechaniken. Daily Streaks, die bei Unterbrechung verfallen, künstliche Verknappung durch zeitlich begrenzte Angebote oder komplizierte Währungssysteme, die echte Kosten verschleiern – die Liste der Dark Patterns ist lang.

Psychologisch nutzen diese Mechaniken die Verlustaversion: Menschen empfinden den Verlust eines bereits erreichten Fortschritts stärker als den potenziellen Gewinn eines neuen Levels. Das hält Spieler in der App, schafft aber auch Frust und Burnout. Die Gaming-Community wird zunehmend kritischer gegenüber solchen Praktiken, und Entwickler, die auf nachhaltige Bindung statt kurzfristige Ausbeutung setzen, punkten langfristig.

Wo geht die Reise hin

Um Spieler wirklich über lange Zeit am Ball zu halten, müssen Entwickler über Wirtschaftlichkeit und Gewinnmaximierung hinausdenken. Weiterspielen muss sich belohnend anfühlen. Es gilt also nicht nur, simple Events zu schaffen oder teure Battle Passes herauszubringen, sondern zu analysieren, was Spieler wirklich wollen und wofür sie bereit sind, zu grinden.

Ziel ist es, dass sich solche Monetarisierungsmodelle nicht nur nach einem simplen Cash Grab anfühlen, sondern nach einem guten Deal. Die nächste kleine Belohnung muss stets um die Ecke sein und die großen Inhalte, auf die Spieler hinarbeiten wollen, müssen immer in der Zeit des Passes erreichbar sein. So gewinnen Spieler und Entwickler gleichermaßen.

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