Wachsende Popularität von Gacha Gaming

Die Deutschen lieben Videospiele, wie Statistiken zeigen. Über sieben Millionen Deutsche spielen jeden Tag etwa eine Stunde lang ein Videospiel. Die meisten Spieler entscheiden sich für die Standardspiele, aber heutzutage gewinnt ein neuer Spielstil immer mehr an Aufmerksamkeit. Die so genannten „Gacha-Spiele“ sind auf dem Vormarsch.

Was sind Gacha-Spiele?

Gacha-Spiele bieten den Spielern die Möglichkeit, Spielwährung auszugeben und im Gegenzug virtuelle Gegenstände zu erhalten. Der Spieltyp ähnelt einem altmodischen Spielautomaten. Der Spieler kann Gegenstände wie Figuren oder Spielkarten erhalten, allerdings über einen einzigartigen Mechanismus. Der Teilnehmer kann zum Beispiel einen Spielautomaten drehen und sich überraschen lassen, welcher zufällige Gegenstand dabei zum Vorschein kommt. Solche Spiele wurden bereits 2010 auf dem japanischen Glücksspielmarkt eingeführt. Damals handelte es sich noch um einen physischen Automaten, der sich in einem Einkaufszentrum oder einem bestimmten Geschäft befand. Online ist die Spielart sogar noch beliebter, denn es gibt Spieler, die mit Gacha-Spielen tatsächlich Geld verdienen. Die betreffenden Spieler verwenden dazu bestimmte Strategien.

Beliebtheit von Gacha-Spielen

Ein Gacha-Spiel wird aufgrund der virtuellen und zufälligen Belohnungen nicht so schnell langweilig. Der Nervenkitzel beim Öffnen einer Belohnung kann mit dem Aufkratzen eines Rubbelloses verglichen werden. Das Geheimnis, die Überraschung und die potenzielle Euphorie machen Gacha-Spiele beliebter als je zuvor.

Die Gacha-Spiele ähneln also sehr den Lootboxen. Dabei handelt es sich um Belohnungen, die ein Spieler verdienen oder kaufen kann, zum Beispiel in Spielen wie FIFA oder Call of Duty. In den Niederlanden gab es in den letzten Jahren viel Aufregung um Lootboxen, und in einigen anderen europäischen Ländern sind Lootboxen sogar verboten. Letztes Jahr entschied ein Gericht, dass Beutekisten in FIFA keine Beutekisten sind.

Auch der Verbraucherverband forderte strengere Regeln für Beutekisten. In der Tat werden Mikrotransaktionen im Spiel und Lootboxen auf einer der Glücksspielseiten in Deutschland regelmäßig mit dem Glücksspiel mit Geld verglichen.

Der Mechanismus der Gacha-Spiele hat also ein Glücksspielelement. Wie bei einem Spielautomaten in einem Online-Casino ist der Ausgang völlig zufällig und die Belohnung kann sowohl gut als auch schlecht sein. Nicht umsonst wurden Gacha-Spiele bereits in mehreren Ländern, darunter Belgien, verboten. Auch die Spanier arbeiten an einem Gesetzentwurf zum Verbot solcher Spiele. Bestimmte Gruppen sind daher besonders anfällig für Gacha-Spiele und Lootboxen. Dazu gehören zum Beispiel Kinder und junge Erwachsene. Für niederländische Spielerinnen und Spieler sind die Spiele derzeit jedoch noch verfügbar.