Gamescom 2025: Obsidian Entertainment enthüllt das bunte Begleitersystem – Die diesjährige Gamescom Opening Night Live bot Fans von The Outer Worlds einen ausführlichen Einblick in die mit Spannung erwartete Fortsetzung. Obsidian Entertainment präsentierte einen brandneuen Trailer, der sich auf die sechs Begleiter konzentriert, die Spieler auf ihrer Reise durch die gefährliche Arcadia-Kolonie unterstützen werden. Mit dem für das Studio typischen Humor und einer gehörigen Portion Selbstironie stellte der Entwickler klar: „Nein, ihr könnt nicht mit ihnen schlafen.“
Die neue Crew: Sechs einzigartige Persönlichkeiten
Der Trailer zeigt eine vielfältige Gruppe von Charakteren, die jeweils ihre eigenen Fähigkeiten und Hintergrundgeschichten mitbringen:
Niles – Als Agent des Erddirektorats scheint sich Niles auf mechanische Reparaturen zu spezialisieren. Im Kampf verlässt er sich auf seine Pistole und bringt die pragmatische Herangehensweise der Erdregierung mit ins Team.
V.A.L.E.R.I.E. – Diese schwebende Roboter-Drohne übernimmt die Rolle der Heilerin im Team. Als Automech-Support-Drohne ist sie auf Heilung und Schadensreduktion spezialisiert und sorgt dafür, dass das Team auch in den härtesten Kämpfen überlebt.
Aza – Die maskierte Figur gehört zur mysteriösen Fraktion „The Glorious Dawn“. Als blutrünstiger Kultist kämpft sie mit einem Nahkampfdolch und bringt eine düstere, religiöse Note in die Gruppe.
Inez – Die Kampfmedizinerin hat eine dunkle Vergangenheit bei der Megacorporation Auntie's Choice. Sie wurde offenbar Experimenten unterzogen, was ihre Fähigkeiten als Feldmedizinerin möglicherweise verstärkt hat.
Marisol – Als Attentäterin und Mitglied des „Order of the Ascendant“ wird sie als „tödliche Mathematikerin“ beschrieben. Diese ungewöhnliche Kombination deutet auf einen kalkulierten, präzisen Kampfstil hin.
Tristan – Der Protectorate Arbiter erscheint wie ein Ritter in schimmernder roter Rüstung. Als Richter, Jury und Henker in einer Person schwingt er einen massiven Hammer und verkörpert die autoritäre Macht des Protektorats.
Arcadia: Ein neuer Schauplatz voller Konflikte
Während der erste Teil in der Halcyon-Kolonie spielte, verschlägt es Spieler in The Outer Worlds 2 in die wohlhabende und isolierte Arcadia-Kolonie. Als Agent des Erddirektorats – einer Verwaltungsbehörde, die zwischen der Erde und ihren Kolonien koordiniert – werden Spieler entsandt, um mysteriöse Risse im Raum-Zeit-Gefüge zu untersuchen, die die Kolonien vollständig von der Erde abgeschnitten haben.
Die Kolonie wird von einem Fraktionskrieg zerrissen: Auf der einen Seite steht das Protektorat, eine totalitäre Regierung mit Monopol über Überlichtgeschwindigkeitsreisen. Auf der anderen Seite kämpft Auntie's Choice, eine Megacorporation, die aus der Fusion des Pharmaunternehmens Auntie Cleo's und des Konsumgüterherstellers Spacer's Choice entstanden ist. Ihr Ziel: Die Kontrolle über die Skip-Drive-Technologie zu erlangen und damit die Handelswege zwischen den Kolonien zu beherrschen.
Erweiterte RPG-Mechaniken: Mehr Tiefe, mehr Konsequenzen
Ein zentrales Element von The Outer Worlds 2 ist das überarbeitete Perks- und Flaws-System. Game Director Brandon Adler, ein Veteran mit Credits bei Spielen wie Fallout: New Vegas und Pillars of Eternity, erklärt den neuen Ansatz: „Wir haben uns New Vegas angeschaut und gesagt – ja, das ist ein richtig cooles System.“
Das Spiel wird über 90 verschiedene Perks bieten, die das Gameplay grundlegend verändern können. Besonders interessant sind die neuen Flaws (Makel), die nicht mehr nur simple Tauschgeschäfte sind. Einige Beispiele:
- Bad Knees (Schlechte Knie): Ermöglicht schnellere Bewegung im geduckten Zustand, aber beim Aufstehen knacken die Knie lautstark und alarmieren Feinde
- Kleptomanie: Erhöht den Verkaufswert gestohlener Gegenstände, führt aber dazu, dass der Charakter manchmal automatisch Dinge aufhebt, die anderen gehören
- Serial Killer: Besiegte Gegner lassen Herzen fallen, die permanente Gesundheitsupgrades gewähren
Ein radikaler Designentscheid: Es gibt keine Möglichkeit zum Respec. „Eure Entscheidungen sind permanent“, betont Adler. Spieler müssen mit den Konsequenzen ihrer Charakterentwicklung leben – echtes Rollenspiel eben.
Verbesserte Kampfmechanik und größere Welten
Obsidian hat viel Arbeit in die Verbesserung der Schussmechanik gesteckt. Das Team holte sich sogar Rat vom Halo-Team und analysierte Destiny, um das Gunplay zu verfeinern. Waffen sollen sich jetzt „in jeder Hinsicht“ besser anfühlen – vom Rückstoß über das Zielen bis zu den Soundeffekten.
Die Spielwelt wird deutlich größer als im Vorgänger. Spieler können verschiedene Planeten erkunden, darunter kristalline Welten mit atemberaubender Optik. Ein besonderes Gadget ist das N-Ray-Scanning-Gerät, mit dem man durch Wände sehen und Feinde aufspüren kann.
Release und Verfügbarkeit
The Outer Worlds 2 erscheint am 29. Oktober 2025 für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC (Steam, Microsoft Store, Battle.net). Das Spiel wird vom ersten Tag an im Xbox Game Pass verfügbar sein. Ursprünglich sollte es Microsofts erstes 79,99 USD teures Spiel werden, doch der Preis wurde auf 69,99 USD gesenkt.
Zusätzlich sind bereits zwei Story-DLCs angekündigt, die nach Release erscheinen sollen.
Fazit: Evolution statt Revolution
The Outer Worlds 2 scheint keine Revolution zu sein, sondern eine konsequente Evolution des bewährten Konzepts. Obsidian bleibt seinen Stärken treu: bissiger Humor, moralisch graue Entscheidungen und tiefgreifende RPG-Mechaniken. Die Verbesserungen bei Kampfsystem, Charakterentwicklung und Weltgröße zeigen, dass das Studio die Kritikpunkte des ersten Teils ernst genommen hat.
Besonders die radikale Herangehensweise an permanente Charakterentscheidungen ist mutig in einer Zeit, in der viele Spiele maximale Flexibilität bieten. Ob diese Designphilosophie bei einem breiteren Publikum ankommt, wird sich zeigen. Für Hardcore-RPG-Fans dürfte The Outer Worlds 2 jedoch ein Pflichttitel werden – auch wenn sie diesmal auf Romanzen verzichten müssen.
