The First Descendant vs. Destiny 2: Welches Game ist besser?

Wenn ein neuer Looter-Shooter wie The First Descendant die Spieleszene betritt, stellen sich Spieler auf der ganzen Welt sofort die gleiche Frage: Ist es der allmächtige „Destiny-Killer“, auf den wir gewartet haben?

Die Antwort lautet fast immer „Nein“, vor allem, da Destiny 2 sich ständig weiterentwickelt und neue Inhalte und Seasons veröffentlicht. Bungies Beständigkeit wurde zuweilen in Frage gestellt, und da viele Spieler nach dem Abschluss der Licht-und-Dunkel-Saga mit The Final Shape darüber nachdenken, weiterzuziehen, könnte The First Descendant diese Lücke füllen?

Ich würde The First Descendant eher mit Warframe vergleichen, aber es gibt viele Überschneidungen zwischen The First Descendant und Destiny 2. Lasst uns die beiden mal vergleichen.

The First Descendant vs. Destiny 2: Vergleich

Spielverlauf

Von Anfang an werden Spieler von Destiny 2 sofort Ähnlichkeiten zwischen dem Bungie-Shooter und The First Descendant feststellen. Storytechnisch gesehen kämpft man gegen die Feinde der Menschheit, die nach der Dezimierung des Planeten durch eine außerirdische Macht nahezu ausgelöscht wurden, bis der Spieler, neben anderen, von einem höheren Wesen mit Fähigkeiten ausgestattet und auserwählt wurde, sich zu erheben und zurückzuschlagen. Dann wird man in einer verfallenen Stadt abgesetzt, um gegen Feinde zu kämpfen, die aus einem Dropship kommen. Welches Spiel haben wir deiner Meinung nach beschrieben? Fangfrage, es sind beide.

Abgesehen von der ähnlichen Geschichte werden sich Destiny-Spieler mit dem allgemeinen Spielablauf in The First Descendant sofort zurechtfinden, sobald sie in Kingston landen. In jedem Gebiet gibt es Missionen, die wie Patrouillen oder öffentliche Events funktionieren; man kann frei in diese Events ein- und aussteigen und wird sogar mit Spielern in der Nähe verbunden. Für die schwierigeren Aktivitäten wie Void Intercepts gibt es ein Matchmaking, genau wie bei der Ritual-Playlist von Destiny oder über den Fireteam Finder.

Auch der Inventarbildschirm ist ähnlich. Als Destiny-Veteranen haben wir die Benutzeroberfläche des Hauptwaffenbildschirms und die verschiedenen Munitionstypen sofort verstanden, und auch wenn wir ein bisschen gebraucht haben, funktioniert der Abschnitt „Externe Komponenten“ ein wenig wie die Klassenrüstung in Destiny. Von hier aus werden die Änderungen jedoch ein wenig drastischer mit der Verwendung von Modulen und Reaktoren. Vor allem der Statistikbildschirm war beeindruckend mit Infos für jeden einzelnen Wert, den man sich nur wünschen konnte!

The First Descendant noch Modularer als Destiny 2

Natürlich können wir nicht über die Tatsache hinwegsehen, dass The First Descendant in der Third-Person-Perspektive spielt, während Destiny 2 ein FPS ist (abgesehen von den Momenten, in denen du ein Schwert schwingst). Abgesehen vom Offensichtlichen hat man das Gefühl, dass es in The First Descendant viel mehr Modifizierungsmöglichkeiten gibt; von der Auswahl von Modulen für jeden Descendant und jede Waffe bis hin zu einer vollständigen Übersicht über deine Werte und der Möglichkeit, sie nach deinen Wünschen zu verändern.

In Destiny 2 bekommt man ein Auto und soll es fahren – in The First Descendant kann man die Motorhaube öffnen und ein wenig mehr unter die Haube schauen, indem man Teile abschneidet und verändert, um sie den eigenen Bedürfnissen anzupassen.

Neue Spielerfahrung

Wir lieben „Destiny 2“, aber „The First Descendant“ übertrifft es an jedem Tag der Woche, wenn es darum geht, neuen Spielern den Einstieg zu erleichtern. In den ersten Missionen wird man ins Feuergefecht geworfen und macht sich mit den Fähigkeiten und Waffen seines Descendants vertraut, aber im Laufe des Spiels lernt man schnell, wie man Reaktoren einsetzt, um seinen Descendant zu verbessern, wie man Module ausrüstet und verbessert, und wo man hingehen muss, um genau das zu bekommen, was man will.

Bungie hat die New Light-Erfahrung zwar sprunghaft verbessert, insbesondere mit dem Guardianrang-Leveling-System, das als eine Art Tutorial fungiert, aber viele Spieler haben immer noch das Gefühl, dass sie in Destiny 2 mit sehr wenig Orientierung losgeschickt werden.

Noch schlimmer ist die Contentsperre, unter der Destiny 2 leidet: Neue Guardians werden mit diesen epischen Schlachtzügen, Dungeons, Orten und Inhalten konfrontiert, aber ohne den Kauf des zugehörigen DLCs können sie nicht daran teilnehmen. The First Descendant ist aus der Sicht des Gameplays völlig kostenlos; ja, man muss grinden, um bestimmte Descendants und Charaktere freizuschalten, aber es fühlt sich nicht so an, als wäre ein ganzer Schwung von Inhalten hinter einer Paywall versteckt.

Monetarisierung

The First Descendant ist jedoch nicht ohne Schwächen in der Monetarisierungsabteilung. Sicher, es ist ein Free-to-Play-Spiel, aber in klassischer Nexon-Manier kannst du eine ganze Reihe von Fertigkeiten und Freischaltungen überspringen, indem du Geld ausgibst – nicht um zu gewinnen, sondern eher um der Bequemlichkeit willen. Andernfalls musst du dich auf eine lange Wartezeit einstellen, da du unzählige Aktivitäten freischalten und stunden- bis tagelang auf den Abschluss eines Forschungsprojekts für einen neuen Nachfahren warten musst.

Abgesehen von den bereits erwähnten DLCs für neue Inhalte gibt es im Eververse-Shop von Destiny 2 ausschließlich Kosmetika, von denen die meisten durch das Abschließen von Aktivitäten und das Sammeln von Hellstaub für die wöchentliche Rotation verdient werden können. Einige Gegenstände sind nur für Silber (Bargeld) gesperrt, aber die meisten werden wöchentlich im Shop erscheinen, um gegen im Spiel verdiente Währung gekauft zu werden.

Beide Spiele bieten auch einen Saisonpass mit einer kostenlosen Strecke und einer Premium-Strecke, die verschiedene Booster und Gegenstände für die Spieler bereithält. Sie sind nicht spielentscheidend, aber beide geben Premium-Spielern einen zusätzlichen Vorteil.

Unser Urteil

Da The First Descendant kostenlos spielbar ist, empfehlen wir allen Destiny 2-Spielern, es auszuprobieren – vor allem denen, die der Meinung sind, dass der Bungie-Titel in den letzten Jahren zu langweilig geworden ist. Die schiere Anpassungsfähigkeit, die angeboten wird, sowie eine gut abgerundete Auswahl an Descendants bedeuten, dass du immer wieder zurückkommen wirst, um jeden Teil deines Charakters zu verbessern, und wenn du die Spielweise von Destiny magst, wirst du mit vielem bereits vertraut sein.

Was The First Descendant im Moment noch fehlt, ist ein wenig Feinschliff und eine gewisse Serverstabilität, was bei den Spielern zu Frustration über Rubberbanding und Latenzprobleme geführt hat. Der Nexon-Titel wird sich zweifellos mit der Zeit verbessern, wenn die Entwickler ihn optimieren, aber da du keinen Cent bezahlen musst, um ihn zu spielen, ist er einen Versuch wert!