Seagate zahlt 274 Millionen Euro Vergleich wegen Exporten an Huawei

Der Festplattenhersteller Seagate wird eine Strafe von umgerechnet 274 Millionen Euro zahlen, weil er entgegen den US-Ausfuhrbeschränkungen Festplatten an das chinesische Unternehmen Huawei exportiert hat. Das entspricht 37,14 Euro pro exportierter Festplatte.

Seagate hatte zwischen August 2020 und September 2021 7,4 Millionen Festplatten exportiert, während Huawei auf der sogenannten US Entity List gelandet war. Diese listet Unternehmen auf, mit denen aus Gründen der nationalen Sicherheit keine Geschäfte gemacht werden sollten. Das ist zum Beispiel auch der Grund, warum Huawei kein Android mehr verwenden darf. Seagate war der einzige verbliebene Festplattenlieferant für Huawei; die beiden anderen waren laut Reuters Western Digital und Toshiba, die jedoch den Export rechtzeitig eingestellt hatten.

Seagate teilte in einer Stellungnahme mit, dass es „davon ausgeht, dass es zum Zeitpunkt der fraglichen Verkäufe alle Beschränkungen eingehalten hat“, aber dass in diesem Fall „ein Vergleich die beste Wahl ist“. Die US-Regierung argumentiert, dass Seagate fälschlicherweise davon ausging, dass die Beschränkung nur für die letzte Stufe des Herstellungsprozesses gilt und nicht für den gesamten Prozess.

Seagate muss den Vergleich in Raten zahlen: 13,7 Millionen Euro pro Quartal, verteilt über fünf Jahre. Darüber hinaus wird das Unternehmen mit einer bedingten Sanktion belegt, d. h. es wird ein fünfjähriges Ausfuhrverbot verhängt, wenn es erneut einen Fehler begeht.