Die russischen Behörden beschränken den Zugang zu den Websites mehrerer ausländischer Medien, darunter BBC und Radio Liberty. Auch Facebook, der Google Play Store und der Apple App Store sollen in dem Land nur schwer zugänglich sein. Dies meldete die Nachrichtenagentur AFP.
Journalisten von AFP in Moskau und Analysten von GlobalCheck, einem Projekt zur Untersuchung und Umgehung von Blockaden in Russland und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, berichteten gestern Abend, dass mehrere wichtige Websites in Russland weitgehend blockiert sind. Betroffen waren unter anderem die BBC, der Sender Deutsche Welle und Meduza. Auch Facebook und die App-Stores von Google und Apple sind nur schwer zugänglich.
Meduza schreibt auf seinem Telegram-Konto, dass seine Website für „einige seiner Nutzer“ in Russland nicht mehr verfügbar ist. Die Online-Zeitung sagt, sie habe von den Behörden keine Mitteilung über eine Blockade erhalten.
Die Sperrung der Seiten ist vermutlich eine Reaktion auf die europäischen Sanktionen gegen die russischen Staatsmedien RT und Sputnik. Nach Ansicht der EU würden diese Medien Desinformationen über den Krieg in der Ukraine verbreiten. Große Unternehmen wie Google, Meta und Twitter haben die beiden Medien in der EU blockiert.
Das russische Außenministerium hatte zuvor in einer Erklärung behauptet, dass die BBC „benutzt wird, um die politische Lage und die Sicherheit in Russland zu untergraben“.
Wikipedia von Russland bedroht
Anfang dieser Woche drohte Russland auch damit, Wikipedia vom Netz zu nehmen. Der Kreml ist nicht damit einverstanden, dass die Online-Enzyklopädie die Situation in der Ukraine als „Invasion“ bezeichnet. Der Kreml behauptet außerdem, es habe keine zivilen Opfer gegeben und es seien weniger russische Soldaten ums Leben gekommen als in Wikipedia angegeben.