Microsoft hat alle Spekulationen beendet: Die nächste Generation der Xbox-Konsole befindet sich definitiv in aktiver Entwicklung. Xbox-Präsidentin Sarah Bond bestätigte in einem Interview mit Variety, dass das Unternehmen intensiv an der Next-Gen-Hardware arbeitet und bereits die Prototyp- und Designphase erreicht hat.
Klare Ansage von Sarah Bond
„Wir haben unsere Next-Gen-Hardware in Entwicklung“, erklärte Bond im Gespräch mit Variety. Die Xbox-Chefin ging sogar noch weiter ins Detail: „Wir haben uns mit Prototyping und Design beschäftigt. Wir haben eine Partnerschaft mit AMD angekündigt, die damit zusammenhängt – das kommt also.“ Diese Aussage räumt mit hartnäckigen Gerüchten auf, Microsoft könnte sich aus dem Konsolenmarkt zurückziehen.
Bond betonte außerdem, dass Microsoft zu „100 Prozent“ daran arbeite, neue Hardware zu entwickeln. Die Bestätigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Gaming-Hardware-Verkäufe allgemein rückläufig sind – bei Microsoft sanken die Hardware-Umsätze im Geschäftsjahr 2024 um beeindruckende 22 Prozent, während Xbox Game Pass gleichzeitig neue Rekordumsätze verzeichnete.
AMD Magnus APU: Das Herzstück der neuen Xbox
Besonders spannend sind die durchgesickerten technischen Details zur neuen Konsole. Im Zentrum steht der von AMD entwickelte „Magnus“ APU, der speziell für die Next-Gen Xbox konzipiert wurde. Dieser Chip soll mit einer ungewöhnlichen 11-Kern-CPU-Konfiguration aufwarten: drei vollwertige Zen 6-Kerne kombiniert mit acht effizienteren Zen 6c-Kernen.
Die Grafikeinheit basiert auf AMDs kommender RDNA 5-Architektur und soll zwischen 68 und 80 Compute Units bieten. Ein besonders beeindruckendes Detail ist der 384-bit breite Speicherbus – deutlich breiter als die 320-bit des Xbox Series X. In Kombination mit GDDR7-Speicher könnte die neue Xbox bis zu 24 GB RAM mit dreifacher Bandbreite im Vergleich zur PlayStation 5 bieten.
Ein weiteres Highlight: Der Magnus APU soll eine dedizierte NPU (Neural Processing Unit) mit 110 TOPS Leistung integrieren, was völlig neue Möglichkeiten für KI-gestützte Features im Gaming eröffnet – von intelligenterem NPC-Verhalten bis zu fortschrittlichem Upscaling.
„Der größte technische Sprung einer Hardware-Generation“
Bond hatte bereits früher im Jahr angekündigt, dass die kommende Xbox-Generation „den größten technischen Sprung darstellen wird, den es jemals in einer Hardware-Generation gegeben hat“. Die durchgesickerten Spezifikationen des Magnus APU scheinen diese ambitionierte Ankündigung zu untermauern.
Insider-Berichte deuten darauf hin, dass Microsoft mit der neuen Konsole nicht nur mit Sony konkurrieren, sondern auch eine Alternative zu Gaming-PCs bieten möchte. Die Next-Gen Xbox könnte laut Leaks sogar etwa ein Drittel schneller als die PlayStation 6 sein – allerdings zu einem entsprechend höheren Preis.
Mehr als nur eine Konsole
Die neue Xbox-Generation ist Teil von Microsofts erweiterter Hardware-Strategie. Bond deutete an, dass das Unternehmen „eine Gelegenheit erkannt hat, Spielern eine weitere Wahl zu bieten, zusätzlich zu unserer Next-Gen-Hardware“. Dies könnte auf weitere Geräte hindeuten, möglicherweise sogar eine intern entwickelte Handheld-Konsole, nachdem die kürzlich veröffentlichten ROG Xbox Ally-Geräte in Zusammenarbeit mit ASUS entstanden sind.
Die Strategie passt zu Microsofts „This is an Xbox“-Kampagne, die Xbox als plattformübergreifendes Gaming-Ökosystem positioniert. Die traditionelle Konsole bleibt dabei das Flaggschiff für Power-User, während andere Geräte verschiedene Spielergruppen ansprechen sollen.
Herausforderungen und Ausblick
Microsoft steht vor bedeutenden Herausforderungen. Während der Xbox Game Pass floriert, kämpft das Unternehmen mit sinkenden Hardware-Verkäufen und öffentlicher Kritik an Preiserhöhungen für Hardware und Abonnements. Die kommende Konsolen-Generation muss nicht nur technisch überzeugen, sondern auch preislich attraktiv bleiben – keine leichte Aufgabe angesichts der steigenden Entwicklungs- und Produktionskosten.
Ein Veröffentlichungstermin wurde noch nicht offiziell bestätigt, aber Brancheninsider rechnen mit einem Launch-Fenster um 2027, was mit der erwarteten Veröffentlichung der PlayStation 6 zusammenfallen würde. Dies würde den typischen siebenjährigen Konsolenzyklus einhalten und ein weiteres spannendes Duell zwischen Microsoft und Sony einläuten.
Xbox bleibt im Rennen – mit Vollgas in die Zukunft
Mit der offiziellen Bestätigung sendet Microsoft ein klares Signal: Das Unternehmen bleibt dem Konsolenmarkt treu und investiert massiv in die Zukunft. Die Partnerschaft mit AMD und die ambitionierten technischen Ziele versprechen eine beeindruckende neue Hardware-Generation.
Ob Microsoft mit der Next-Gen Xbox tatsächlich den „größten technischen Sprung“ einer Konsolengeneration liefern kann, bleibt abzuwarten. Die durchgesickerten Spezifikationen und Bonds selbstbewusste Aussagen lassen jedoch vermuten, dass Xbox-Fans sich auf etwas Besonderes freuen dürfen – auch wenn sie dafür möglicherweise tiefer in die Tasche greifen müssen als bei vorherigen Generationen.