Zwei Männer wurden in Italien verhaftet, weil sie der Mafia Login-Daten für ihre in Malta ansässigen Online-Casinos zur Verfügung gestellt haben. Nach Angaben der Polizei wurden die Online-Casinos zur Geldwäsche genutzt.
Wie das Casino Test Magazin Casino24.org berichtet sind die zahlreichen Männer, die in diesem Zusammenhang verhaftet wurden, sind Angelo Repoli (45) und Sergio Moltisanti (50). Dies geschah letzte Woche in der sizilianischen Stadt Palermo, wie Malta Today berichtet. Sowohl Repoli als auch Moltisanti stehen unter Hausarrest, während für die Polizei die Operation „Game Over II“ weiterläuft. Es handelt sich um die Fortsetzung der gleichen Aktion, die vor drei Jahren stattfand. Diese ursprüngliche Untersuchung (Operation Game Over) führte zu der Enthüllung, dass die italienische Mafia (Cosa Nostra) Online-Casinos zur Geldwäsche nutzte.
Während dieser ersten Operation entdeckte die Polizei, dass Repoli und Moltisanti zwischen 2016 und 2018 Unternehmen unter ihrer Kontrolle betrieben und Glücksspiellizenzen von der MGA erhalten hatten. Diese Online-Casinos gibt es schon seit geraumer Zeit nicht mehr, die MGA hat ihnen vor Jahren die Lizenz entzogen.
Vor einer Woche hat die italienische Polizei herausgefunden, welche Online-Casinos beteiligt waren. Repoli war für die Pinpoint Ltd. (mit Sitz in Birkirkara) und Moltisanti für die Quantum Leap Ltd. zuständig.
Mafia nutzt Online-Casinos zur Geldwäsche
Nach Angaben des Polizeichefs von Palermo, Rodolfo Ruperti, hatten Kriminelle auf diese Weise leichten Zugang zu Benutzernamen und Passwörtern von in Malta ansässigen Online-Casinos. Dadurch war es für sie ein Leichtes, die italienischen Glücksspielgesetze zu umgehen. In Italien ist es verboten, auf Websites mit den Endungen .com oder .net zu spielen. Diejenigen mit einer italienischen Lizenz müssen einen Weblink mit der Endung .it haben.
Diejenigen, die diese Konstruktion untersuchten, schätzten, dass auf diese Weise monatlich etwa 14 Millionen Euro gewaschen wurden. Ein kleiner Teil des Erlöses wurde für legale Geschäfte verwendet, z. B. für den Aufbau eines Bauernhofs.
Salvatore Cinà, Rosario Calascibetta und Giacomo Dolce übernahmen die Leitung der kriminellen Aktivitäten. Den Spielern wurde Zugang zu den Online-Casinos gewährt, die sich als in den Händen der Mafia befindlich herausstellten. Die Spieler konnten nicht selbst ein Konto erstellen. Stattdessen erhielten sie über Vermittler persönliche Konten. Dazu gehörten die Websites Betqueen365.com, Italbet365.com, Betday24.net, Globalbet360.com und Colmabet.com. Die Situation ist ähnlich wie bei der Website Edobet, die kürzlich in den Nachrichten war. Auch auf dieser Website konnte man nicht immer selbst ein Konto anlegen, sondern es wurde von anderen erstellt.
Benedetto Bacchi, besser bekannt als der „Glücksspielkönig“, wurde während der ersten Operation Game Over verhaftet. Letzten Monat wurde er wegen der Leitung eines großen Glücksspielimperiums und Geldwäsche zu achtzehn Jahren Gefängnis verurteilt.