Netflix mit Werbung hat keinen guten Start erwischt

Weniger als 10 Prozent der Neuanmeldungen in den USA haben sich im letzten Monat für Netflix mit Werbung entschieden.

Die Verantwortlichen des Streamingdienstes sagen, dass das Abonnement noch einen langen Weg vor sich hat.

Wer macht neues Abo mit Werbung?

Nach Angaben des Analyseunternehmens Antenna haben sich im vergangenen Monat nur neun Prozent der neuen Netflix-Abonnenten in den USA für das neue Abonnement mit Werbung entschieden. Zum Vergleich: Im Startmonat 2021 entschieden sich 15 Prozent der Neuanmeldungen für das Abonnement mit Werbung des Konkurrenten HBO Max.

Das Netflix-Abonnement „Basic with Ads“ wurde am 3. November für 6,99 Dollar pro Monat eingeführt, während man für ein werbefreies Abonnement zwischen 9,99 und 19,99 Dollar zahlt.
Besichtigungsgarantien nicht erfüllt

Die Zahlen überraschen nicht, nachdem Digiday berichtet hat, dass Netflix Geld an Werbekunden zurückerstattet hat, nachdem die Einschaltgarantien um bis zu 20 Prozent verfehlt wurden. Die neuen Daten sind ein weiterer Beweis dafür, dass der Übergang von Netflix von einem reinen Abonnement-Streamingdienst zu einem Hybridmodell nur langsam vonstatten geht.

After a lackluster first month with their ad-supported tier, Netflix is now allowing advertisers to take back their money for advertisements that have not yet run: https://t.co/ySeUEmOhWd pic.twitter.com/zuub3fEO04

— Decider (@decider) December 17, 2022

„Es ist noch sehr früh für unser werbefinanziertes Format und wir begrüßen den Start und das Engagement sowie den Eifer der Werbetreibenden, mit Netflix zusammenzuarbeiten“, sagte ein Netflix-Sprecher in einer Stellungnahme gegenüber dem Wall Street Journal. Netflix bestreitet die Richtigkeit der Zahlen von Antenna, die auf Verbraucherdaten beruhen.

Netflix hat die Einführung der werbegestützten Form öffentlich als etwas bezeichnet, das man langsam aufbauen will. „Was wir von Anfang an lanciert haben, war sechs Monate nach der Ankündigung, dass wir überhaupt einen werbegestützten Start machen würden“, sagte Jeremi Gorman, President of Global Advertising bei Netflix, kürzlich in einem Interview mit Digiday. Er fügte hinzu, dass das derzeitige Angebot nicht „unseren langfristigen Ambitionen“ entspreche.

„Ich glaube, das größte Hindernis ist die Versuchung, die perfekte Erfahrung zu überstürzen, ohne vorher die Grundlagen zu schaffen. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass wir uns weiterhin für die richtigen Dinge einsetzen, wie Messung, Bereitstellung von Inhalten und alle Grundlagen“ Jeremi Gorman

Zusätzliche Entschädigung

Anfang nächsten Jahres plant Netflix, die gemeinsame Nutzung von Passwörtern weltweit zu unterbinden und eine zusätzliche Gebühr für die Nutzung desselben Kontos außerhalb des Haupthaushalts zu erheben. Dies hat das Potenzial, bestehende Abonnenten zu ermutigen, zum Abonnement mit Werbung zu wechseln, anstatt die zusätzliche Gebühr zu zahlen.