Das beliebte Open-World-Dress-Up-Spiel sieht sich weniger als ein Jahr nach Release mit einer weiteren Kontroverse konfrontiert – Infinity Nikki hat sich nach einer weiteren Kontroverse entschuldigt, diesmal im Zusammenhang mit den Preisen für Haus-Möbel. Das Spiel, das 2024 als fünfter Teil der beliebten Nikki-Serie veröffentlicht wurde, steht erneut in der Kritik. In diesem neuen Abenteuer begeben sich Nikki und Momo auf eine Reise durch die Nationen von Miraland, treffen auf eine vielfältige Besetzung von Charakteren und Kreaturen und sammeln dabei Outfits mit magischen Fähigkeiten.
Eine Geschichte voller Kontroversen
Während Infinity Nikki ein Erlebnis mit lebendigen Visuals und charismatischen Charakteren bietet, hat das Spiel in weniger als einem Jahr mehrere Kontroversen erlebt. Der jüngste Vorfall reiht sich in eine Serie von Problemen ein, die die Community seit Monaten beschäftigen.
Die Version 1.5 Katastrophe
Die Wurzeln der aktuellen Unzufriedenheit reichen bis zur Version 1.5 zurück, die im April 2025 veröffentlicht wurde. Dieses Update löste eine Welle der Empörung aus mehreren Gründen aus:
- Technische Probleme: Das Update brachte schwerwiegende Bugs mit sich, die das Spiel für viele Spieler unspielbar machten
- Monetarisierung des Färbesystems: Ein neues Währungssystem wurde eingeführt, um Outfit-Färbungen freizuschalten
- 11-teilige Outfits: Neue 5-Sterne-Outfits bestanden nun aus 11 statt 9-10 Teilen, was maximal 220 Pulls (etwa 26.400 Diamanten) für ein komplettes Outfit bedeutete
- Story-Änderungen: Das beliebte Intro wurde komplett entfernt und durch eine neue „Sea of Stars“-Sequenz ersetzt
Die „Girlcott“-Bewegung
Die Reaktion der Community war beispiellos. Als Infold Games versuchte, die Kritik zu unterdrücken, indem sie das Wort „Boycott“ auf ihren Social-Media-Kanälen zensierte, organisierten die Spieler einen „Girlcott“. Diese kreative Umgehung der Zensur vereinte sowohl die chinesische als auch die internationale Community in ihrem Protest.
Die aktuelle Möbel-Kontroverse
Am 31. August 2025 enthüllte Infinity Nikki neue Möbelstücke für das mit Spannung erwartete Home-System, darunter Sofas, Schränke und Lampenständer. Die Community reagierte jedoch alles andere als enthusiastisch auf die Ergänzungen und kritisierte vor allem die hohen Preise.
Die Preisgestaltung
Die neuen Möbelpakete umfassten:
- Stellar Poems Pack: 1.480 Diamanten (mit 58% Rabatt)
- Leisure Tea Brewing Set I: 680 Stellarites (mit 29% Rabatt)
- Einzelne Möbelstücke konnten separat erworben werden
Die Reaktion der Entwickler
In einer offiziellen Stellungnahme entschuldigten sich die Entwickler von Infinity Nikki bei den Spielern für die Probleme, die durch die Preisgestaltung und Nutzbarkeit der Möbel verursacht wurden. Die wichtigsten Ankündigungen umfassen:
Infinity Nikki Version 1.9 | Home System Responses
Dear Stylists,
This is the Infinity Nikki Dev Team.
After the release of the furniture content, we received extensive feedback from all of you. First, we would like to offer our sincerest apologies for the issues caused by… pic.twitter.com/SQu7g7KzeG
— Infinity Nikki (@InfinityNikkiEN) August 31, 2025
- Temporäre Entfernung: Möbelpakete werden vorübergehend aus der Home Gallery entfernt
- Preisanpassungen: Einige Pakete kehren in der zweiten Hälfte des Updates 1.9 mit neuen Preisen zurück
- Kostenlose Inhalte: Möbelstücke aus dem Astral Radiance Pack, Echo Waterwheel und Seasons Couch werden als kostenlose Belohnungen hinzugefügt
- Skizzen-System: Kostenlose Skizzen werden für verschiedene Möbelsets bereitgestellt
Entschädigungen für Spieler
Als Entschädigung für die Unannehmlichkeiten kündigten die Entwickler großzügige Geschenke an:
- Kostenlose Kostüme
- Eine 90.000 m² große Insel mit 100 m Bauhöhe
- Über 999 kostenlose Möbelstücke
Die Stardew Valley Kontroverse
Die Version 1.9 brachte auch eine unerwartete Kollaboration mit Stardew Valley mit sich, die gemischte Reaktionen hervorrief. Viele in der Infinity Nikki-Community argumentierten, dass die Zusammenarbeit als Ablenkung von den Monetarisierungs- und Entwicklungsproblemen veröffentlicht wurde.
Eric Barone (ConcernedApe), der Schöpfer von Stardew Valley, sah sich sogar mit Belästigungen konfrontiert und musste klarstellen, dass er kein Geld für solche Kollaborationen erhält und diese nur macht, weil er Fan der anderen Spiele ist oder glaubt, dass die Spieler sie mögen würden.
Ein Muster von Problemen
Die aktuelle Kontroverse ist nur das jüngste Kapitel in einer Serie von Problemen:
Dezember 2024: Spieler äußerten Frustration über UI-Änderungen und den graduellen Fokus auf Gacha-Mechaniken
April-Mai 2025: Die desaströse Version 1.5 führte zu massiven Protesten und negativen Reviews auf Steam
Juni 2025: Gerüchte über ein monatliches Möbel-Abonnement für 11$ sorgten für Vorab-Beunruhigung
August 2025: Die aktuelle Möbel-Preiskontroverse und die umstrittene Stardew Valley-Kollaboration
Die Zukunft von Infinity Nikki
Trotz der wiederholten Kontroversen zeigt Infold Games zumindest die Bereitschaft, auf Community-Feedback zu reagieren. Die schnelle Entschuldigung und die angekündigten Änderungen zeigen, dass der Entwickler die Macht der Spielerbasis respektiert.
Die Frage bleibt jedoch, ob diese reaktiven Maßnahmen ausreichen, um das Vertrauen der Community langfristig wiederherzustellen. Mit jedem neuen Vorfall wird es schwieriger, die einst so positive und einladende Atmosphäre des Spiels wiederherzustellen.
Fazit
Infinity Nikki steht an einem Scheideweg. Was als vielversprechendes Open-World-Dress-Up-Abenteuer begann, hat sich zu einem Lehrstück über die Gefahren aggressiver Monetarisierung in Gacha-Spielen entwickelt. Die wiederholten Entschuldigungen und Korrekturen zeigen zwar guten Willen, werfen aber auch die Frage auf, warum diese problematischen Entscheidungen überhaupt getroffen wurden.
Für die Zukunft des Spiels wird entscheidend sein, ob Infold Games aus diesen Fehlern lernt und proaktiv spielerfreundlichere Systeme implementiert, anstatt nur auf Kontroversen zu reagieren. Die leidenschaftliche Community hat bewiesen, dass sie bereit ist zu kämpfen – nun liegt es an den Entwicklern, dieses Engagement mit einem Spiel zu belohnen, das seinen ursprünglichen Versprechen gerecht wird.