Black Ops 7: TPM 2.0 & Secure Boot Pflicht für PC-Beta

Activision verschärft den Kampf gegen Cheater mit Hardware-basierten Sicherheitsmaßnahmen – Activision hat die neuen Anforderungen für das RICOCHET Anti-Cheat-System in Call of Duty: Black Ops 7 enthüllt und bezeichnet die erweiterten Sicherheitsmaßnahmen als den „ausgereiftesten Schutz aller Zeiten“. PC-Spieler, die an der Open Beta im Oktober teilnehmen möchten, müssen zwingend TPM 2.0 und Secure Boot aktiviert haben – andernfalls wird der Zugang verweigert.

Der Kampf gegen Cheater bleibt eine der größten Herausforderungen für das Call of Duty-Franchise. Viele Fans befürchten, dass das Problem erneut die Multiplayer-Erfahrung in Black Ops 7 beeinträchtigen könnte – eine berechtigte Sorge, wenn man sich die aktuelle Lage ansieht.

Das Ausmaß des Cheater-Problems

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit dem Start von Black Ops 6 wurden bereits über 136.000 Cheater gebannt. Trotz dieser beeindruckenden Anzahl an Sperrungen klagen Spieler weiterhin über Schummler, die sie oft als Hauptgrund für sinkende Spielerzahlen anführen. Ein ehemaliger Activision-Entwickler bestätigte kürzlich sogar, dass das Cheating-Problem derzeit auf einem Höhepunkt sei, da die Entwickler nicht schnell genug auf neue Betrugsmethoden reagieren können.

Besonders der Ranked-Modus von Black Ops 6 wurde nach dem Start von Season 1 von Cheatern regelrecht überrannt. Das RICOCHET-Team räumte selbst ein, bei der Integration des Anti-Cheat-Systems zum Start von Season 1 „nicht ins Schwarze getroffen“ zu haben – insbesondere beim Ranked Play.

Die neuen Anti-Cheat-Anforderungen für Black Ops 7

Obligatorische Hardware-Sicherheit

Ab dem 14. November 2025, wenn Call of Duty: Black Ops 7 offiziell erscheint, werden PC-Spieler verpflichtend sowohl Secure Boot als auch TPM 2.0 aktiviert haben müssen. Diese Anforderungen gelten bereits für die Beta-Phase:

Beta-Zeiträume:

  • Early Access Beta: 2. bis 4. Oktober 2025 (für Vorbesteller und Game Pass-Abonnenten)
  • Open Beta: 5. bis 8. Oktober 2025 (für alle Spieler auf allen Plattformen)

Was bedeuten TPM 2.0 und Secure Boot?

TPM 2.0 (Trusted Platform Module): Ein branchenüblicher, hardwarebasierter Sicherheitschip, der auf CPUs oder Motherboards verbaut ist und verifiziert, dass der Boot-Prozess des PCs nicht manipuliert wurde.

Secure Boot: Stellt sicher, dass ein PC nur vertrauenswürdige Software laden kann, wenn Windows startet. Diese Technologie blockiert eine der Hauptmethoden für PC-Cheating: das Laden unsignierter oder modifizierter Codes während des Systemstarts.

Potenzielle Probleme für Spieler

Viele Spieler äußern bereits Bedenken über die neuen Anforderungen. Ein Fan merkte an: „Das Problem ist nicht nur das Einschalten von TPM oder Secure Boot, sondern die Aktualisierung des BIOS und die Feststellung, dass die TPM-Firmware veraltet ist.“

Windows-Kompatibilität

  • Windows 11-Nutzer: Die meisten haben beide Funktionen bereits standardmäßig aktiviert, da sie für das Betriebssystem erforderlich sind
  • Windows 10-Nutzer: Müssen möglicherweise ihr System aktualisieren und Secure Boot manuell aktivieren

AMD-spezifische Probleme

Einige Spieler sehen möglicherweise weiterhin eine Aufforderung zur Aktivierung von TPM 2.0, selbst wenn es bereits aktiviert ist. Bei AMD-Systemen mit TPM-Versionen im Bereich 3.x.0.x kann ein BIOS-Firmware-Update erforderlich sein. Motherboard-Hersteller wie MSI und ASRock haben bereits begonnen, entsprechende Updates bereitzustellen.

Vergleich mit anderen Spielen

Call of Duty ist nicht allein mit diesen strengen Anforderungen. EA plant ebenfalls, TPM 2.0 und Secure Boot für Battlefield 6 zu verlangen, wobei Battlefield 2042 bereits Secure Boot für sein Javelin Anti-Cheat benötigt. Diese branchenweite Bewegung zeigt, dass Publisher bereit sind, drastischere Maßnahmen zu ergreifen, um Cheater zu bekämpfen.

Keine Lösung für Konsolen-Cheater

Ein kritischer Punkt bleibt unbeantwortet: Activisions Ankündigung erwähnt keine Pläne zur Bekämpfung von Cheatern auf Konsolen. Während Secure Boot und TPM 2.0 das Cheating auf dem PC reduzieren könnten, werden sie Geräte wie den berüchtigten Cronus Zen nicht stoppen, den einige Konsolenspieler für unfaire Vorteile nutzen.

Interessanterweise zeigen aktuelle Statistiken, dass über 60 Prozent der eingegangenen Cheater-Meldungen in Call of Duty: Warzone Spieler auf Konsolen betrafen. Das Team Ricochet erklärt jedoch, dass Schummeln auf Konsolen im Vergleich zum PC sehr viel geringer ausfalle und viele Meldungen auf Missverständnisse zurückzuführen seien.

Remote Attestation als zusätzliche Sicherheitsebene

Der Ansatz von Call of Duty zur Remote Attestation ist fortschrittlicher als typische Implementierungen. Er ist eng mit Windows-Sicherheitsfunktionen wie Secure Boot und TPM 2.0 integriert und nutzt Microsofts Infrastruktur zur unabhängigen Bestätigung der Systemintegrität. Diese Verifizierung findet außerhalb des Spiel-Clients statt und stellt sicher, dass die Umgebung nicht manipuliert wurde, bevor das Gameplay überhaupt beginnt.

Performance und Datenschutz

Activision versichert, dass TPM 2.0 und Secure Boot die Spielqualität nicht beeinträchtigen werden. Diese Funktionen führen Überprüfungen während des System- und Spielstarts durch, bleiben aber während des Spielens inaktiv.

Bezüglich Datenschutzbedenken betont das RICOCHET-Team: „Wir wissen, dass Datenschutz für alle wichtig ist, und möchten klarstellen: Dieser Prozess gibt uns keinen Zugriff auf Ihre persönlichen Dateien oder Informationen.“

Ausblick: Ist dies die Lösung?

Es gibt keine Wunderlösung gegen Cheating; es ist eine Herausforderung, mit der die gesamte Branche konfrontiert ist. Die Hardware-basierten Schutzmaßnahmen sind Teil eines mehrschichtigen Ansatzes, der sich kontinuierlich weiterentwickeln muss.

Black Ops 7 wird das erste Call of Duty-Spiel sein, das beide Sicherheitsfeatures verpflichtend vorschreibt. Während diese in Black Ops 6 und Warzone mit Season 5 eingeführt wurden, waren sie dort nie zwingend erforderlich.

Fazit

Die Einführung von TPM 2.0 und Secure Boot als obligatorische Anforderungen markiert einen Wendepunkt im Kampf gegen Cheater in Call of Duty. Während diese Maßnahmen das Cheating auf dem PC erschweren werden, bleiben Fragen zur Effektivität und zu möglichen technischen Hürden für legitime Spieler offen.

Die Beta im Oktober wird der erste echte Test dafür sein, wie gut diese neuen Sicherheitsmaßnahmen funktionieren und wie die Community darauf reagiert. Eines ist sicher: Activision sendet ein deutliches Signal, dass sie bereit sind, härtere Maßnahmen zu ergreifen – auch wenn dies bedeutet, dass einige Spieler mit älteren Systemen möglicherweise ausgeschlossen werden.

Ob diese strengen Anforderungen tatsächlich zu faireren Matches führen oder nur ehrliche Spieler mit technischen Problemen frustrieren werden, wird sich zeigen, wenn Black Ops 7 am 14. November 2025 erscheint.

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